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Annegret Sirringhaus-Bünder, Dipl.-Soz.-Päd.
Kölner Verein für systemische Beratung e.V.

(Kurzcharakteristik)
 
Weiterbildung
Marte-Meo-Video-Beratung (Grundkurs Anwendung)

(1)           09. – 10. November 2012
(2)           11. - 12. Januar 2013
(3)           08. - 09. Märzr 2013
Jeweils Freitag 10:00 – 18:30 Uhr, Samstag 9:30 – 18:00 Uhr

Veranstalter: Münchner Familienkolleg  
22 FB-Punkte pro Einheit
 

"Beginne dort, wo sie sind und baue auf das, was sie haben!"
 (nach Lao Tse, 300 v.Chr.)

Marte Meo ist eine langjährig erprobte, ressourcenorientierte Methode zur Verbesserung der Kommunikation mit Hilfe des Mediums Video. Der Name Marte Meo ist aus dem Lateinischen abgeleitet und bedeutet soviel wie etwas "aus eigener Kraft" erreichen. Ziel der Beratung ist, Eltern und Bezugspersonen von Kindern /Betreuten zu unterstützen, ihre Kinder besser wahrzunehmen, um sie bewusster und gezielter fördern zu können.
Videoaufnahmen aus dem Alltag einer Familie, einer Gruppe, einer Klasse oder eines Pflegedienstes stehen im Mittelpunkt der Beratung. An ihnen wird - basierend auf einer detaillierten Interaktionsanalyse - gezeigt, welches konkrete kommunikative Verhalten die Entwicklung von Kindern oder KlientInnen fördert und daher verstärkt werden kann. Veränderungsprozesse werden nicht zentral durch Worte, sondern durch Bilder angeregt. Dies eröffnet eine "Ein-Sicht", die mehr ermöglicht, als nur über Fragen oder Probleme zu reden.
Die Eltern oder Bezugspersonen lernen, Signale ihrer Kinder oder KlientInnen differenziert wahrzunehmen und für gezielte Entwicklungsförderung zu nutzen. Berührend ist dabei immer wieder die Beobachtung, wie neben den Verhaltensfortschritten Liebe, Zuneigung und Bindung zwischen Eltern, Bezugspersonen und Kindern oder Klienten wachsen, auch wenn dies vorher durch eskalierte Konflikte und Enttäuschungen überdeckt oder bei deprivierten Eltern nur schwach entwickelt war.
Die holländische Pädagogin Maria Aarts entwickelte diese Methode aus ihrer Arbeit mit autistischen Kindern; diese diente zu Beginn dazu, den Eltern einen guten Kontakt zu ihren autistischen Kindern zu ermöglichen. Sehr schnell wurde das Potential des Ansatzes für viele weitere Praxisfelder entdeckt; Er wird inzwischen in über 20 Ländern angewandt, in einer Vielzahl von Praxisfeldern von der Kinder- und Jugendhilfe über die Behindertenhilfe bis zur Altenhilfe.

Der Nutzen

Der Einsatz von Marte Meo in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit kann sich auf verschiedenen Ebenen positiv auswirken:

  • Die Arbeit nimmt an Präzision zu. Während vorher in den Gesprächen mit den Klienten häufig über eine Fülle von Dingen geredet wurde, werden nun Videobilder genutzt, um konkretes Verhalten in spezifischen Situationen zu besprechen.

  • Die Klienten erfahren eine zielorientierte, effektive Form der Hilfe. Erfolgserlebnisse werden konkret sichtbar und ermutigen zu weiteren Schritten.

  • Kolleginnen und Kollegen, die mit Marte Meo arbeiten, berichten über eine klarere Strukturierung ihrer Arbeit. Die achtsame und genaue Beobachtung und die Unterstützung förderlicher Kommunikation (der „Marte-Meo-Blick“) sind hilfreich und nützlich, auch in Situationen ohne Kamera.

Lernziele

  • Videotechnik handhaben und Filmaufnahmen von Alltagssituationen der eigenen beruflichen Praxis herstellen.

  • Kenntnisse erwerben über Konzepte kindlicher Entwicklung und unterstützenden Verhaltens seitens der Erwachsenen.

  • Anwenden dieser Kenntnisse in Interaktionsmomenten des eigenen beruflichen Alltags.

  • Entwickeln einer genauen Wahrnehmung von Interaktionsprozessen, einschließlich Körperausdruck und Mimik.

  • Grundzüge der Videointeraktionsanalyse beherrschen und Arbeitslisten für das eigene pädagogische Handeln erstellen.

  • Selbst- und Fremd-Reflexion anhand von Videoaufnahmen über das eigene berufliche Handeln.

Die Zielgruppe

Fachkräfte aus sozialen, psychologischen und erzieherischen Feldern, die mit Eltern, Kindern, oder behinderten Menschen arbeiten. Dies kann in der häuslichen Umgebung der Familie sein (SPFH, AFT), aber auch in spezialisierten Arbeitsfeldern (z.B. Frühförderung, Erziehungsberatung, Heimerziehung, betreutem Wohnen, etc.). Besonders profitieren Klienten von der Methode, die durch schwierige Ausgangsvoraussetzungen nur wenig innere Struktur oder soziale Fähigkeiten entwickeln konnten. Aber auch jede/r, in deren/dessen Beruf soziale Interaktion ein wesentlicher Faktor ist, wird in diesem Kurs wertvollen Lerngewinn erzielen.

Abschluss Zertifikat „Marte-Meo-Practitioner“

Die Weiterbildung „Grundkurs Anwendung“ schließt mit dem Zertifikat „Marte Meo Practitioner“ ab. Voraussetzung für die Erteilung des Zertifikats: Teilnahme an den 3 Seminaren, den Peergruppensitzungen und Vorstellung von mindestes einem eigenen Videofilm im Seminar. Dieser Abschluss berechtigt, einen Aufbaukurs zu durchlaufen, der mit dem Internationalen Zertifikat „Marte Meo Therapist“ abschließt. Der Aufbaukurs umfasst 10 Tage intensives Training, 5 Tage Supervision und 40 UE Peergruppenarbeit. Nähere Informationen werden im Seminar gegeben.

Die Teilnehmerzahl des Grundkurses ist auf 16 Personen begrenzt.

Literatur: Bünder, P., Sirringhaus-Bünder, A., Helfer A. (2009): Lehrbuch der Marte-Meo-Methode. Entwicklungsförderung mit Videounterstützung. Buch und DVD Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht . Bünder, P. Sirringhaus-Bünder, A. (2008): Elterliche Kompetenzen nachhaltig fördern mit Hilfe von Videoberatung: Die Arbeitsweise der Marte-Meo-Methode. In: Zeitschrift Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 57. Jg., Heft 5/2008, Seite 330 – 345.


Ort: München

Kursgebühr:
bei Anmeldung bis 30. September 2012: 790,00 €
bei Anmeldung danach: 850,00 €

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