Gerd F. Müller,
|
|
Familienrekonstruktion ist eine
familientherapeutische Methode, die von Virginia Satir zwischen 1964 und 1974
entwickelt wurde. Mit Hilfe von Rollenspielern wird die eigene Geschichte über
zwei oder drei Generationen dargestellt und gemeinsam mit dem „Star“ (die
Person, die die Rekonstruktion macht) betrachtet. Die TeilnehmerInnen sind
eingeladen, im Rahmen der individuellen Vorbereitungsarbeiten und an den Tagen
der Rekonstruktionen selbst, sich vertieft mit der Herkunftsfamilie - den
eigenen Wurzeln - auseinander zu setzen. Die Gruppenmitglieder dienen als
RepräsentantInnen wichtiger Bezugspersonen der Ursprungsfamilien. Diverse
Methoden wie Skulpturbilder, szenische Darstellungen, Rollenwechsel, Rituale u.a.
unterstützen den „Star“ dabei, Emotionen leichter zuzulassen, Wahrnehmungen zu
erweitern, Bedeutungsgebungen zu überprüfen und zu verändern. So kann er
hinsichtlich seiner Fragen und Unklarheiten möglicherweise neue Wege erkennen,
andere Einsichten gewinnen und Schritte hin zu Lösungen für sein heutiges Leben
finden. Der Anleiter der Rekonstruktionen zeigt grundsätzliche und unbedingte Wertschätzung gegenüber dem Star, er geht von der Mündigkeit des Stars aus, baut auf gegenseitiges Vertrauen, Ehrlichkeit und gegenseitige Mitteilung der Gedanken, Gefühle, Fantasien während des Prozesses. Familienrekonstruktion versteht sich als Co-Konstruktion zwischen Anleiter und Star und als ein Leiten und Leiten-lassen. Rekonstruktionen dauern i.d.R. zwischen einer und dreieinhalb Stunden. Ziele der Familienrekonstruktion: Quellen früheren Lebens (Eltern, Großeltern) entdecken; Mutter und Vater als Personen wahrnehmen; Bewusstheit über die Menschlichkeit unserer Eltern entwickeln; Stärkung des Selbstwerts; in Kontaktkommen mit der eigenen Kraft; Entwicklung von Lösungen zweiter Ordnung durch Betrachten des sozialen, geschichtlichen, kulturellen, verwandtschaftlichen, interaktionalen Hintergrunds der Familien. G.F. Müller hat in den siebziger Jahren bei Virginia Satir gelernt und an mehreren 10- bis 30-tägigen Rekonstruktionsseminaren („Month-long-Trainings“) teilgenommen und als Trainer („Process Community“) mit Virginia Satir gearbeitet. Seit 1980 leitet er die Rekonstruktionen in den systemischen Weiterbildungsgruppen. Individuelle Vorbereitung: Zur Vorbereitung auf das Seminar erstellt jede/r nach vorgegebenem Muster Familienkarten (Genogramme) der Eltern- und beider Großelternfamilien und eine kurze Familien-Chronologie. Die Unterlagen hierzu werden mit der Anmelde-Bestätigung zugesandt. Vorbesprechung: Das Treffen am 9. Januar 2012 dient dem gegenseitigen Kennen lernen, der Klärung von Fragen und der Besprechung der Vorbereitungsarbeiten. Die Teilnahme am Vorbereitungsabend ist verpflichtend. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Ort: München Kursgebühr: bei Anmeldung bis 15. Dezember 2011: 435,00 EUR bei Anmeldung danach: 475,00 EUR |
|