Die TeilnehmerInnen lernen in kompakter und
ökonomischer Form das ptz-Modell kennen. Grundlagen dieses Ansatzes sind die
System- und Kommunikationstheorien. In der Weiterbildung wird ein
beziehungsdynamisches Wachstumsmodell favorisiert, das interaktionelle und
intrapsychische Prozesse mit einbezieht. Das generelle Behandlungsziel für
die Therapie ist sowohl der Aufbau einer integrativen Struktur auf der
individuellen Ebene als auch der Aufbau einer integrativen Struktur auf der
familialen und interaktionellen Beziehungsebene. Diese Zielsetzung wird in
allen Teilen der Weiterbildung vermittelt und gelehrt als einen
eigenständigen Weg zur Behandlung von Einzelpersonen, Paaren und Familien.
Zu den von uns bevorzugt eingesetzten Methoden und Interventionsstrategien
gehören, neben den spezifisch systemischen Gesprächs- und Fragetechniken,
Familienskulpturen nach Virginia Satir, Psychodramatechniken,
Inszenierungen, körperorientierte Verfahren, ideale Beelterung,
kunsttherapeutische Elemente, Rollen- und Perspektivewechsel, Arbeit mit
Symbolen, Tranceinduktionen, Rituale und vieles mehr.
Bestandteile der Weiterbildung
1. und 2. Weiterbildungsjahr mit Abschluss „Systemische Beratung“:
Einführungs- und Kennlernseminar: 2 Tage, 20 UE
Intensivseminare: 5 Seminare an jeweils 4 Tagen, 200 UE
Power-Training: 4 Trainings an jeweils 2 Tagen, 80 UE
Systemische Supervision: 5 Supervisionseinheiten an jeweils 2 Tagen, 100 UE
Intervision: Selbstorganisierte Lerngruppen: 80 UE
Literaturstudium: 40 UE
Bei vollständiger Teilnahme wird nach 24 Monaten eine Teilnahmebescheinigung
„Systemische Beratung“ ausgestellt.
3. Weiterbildungsjahr mit Abschluss “Systemische Therapie und Beratung“:
Intensivseminare: 2 Seminare an jeweils 4 Tagen, Abschlussseminar an 2
Tagen, insgesamt 100 UE
Systemische Supervision: 5 Supervisionseinheiten an jeweils 1 Tag, 50 UE
Systemische Selbsterfahrung: 5 Selbsterfahrungseinheiten an jeweils 1 Tag,
50 UE
Intervision Selbstorganisierte Lerngruppen, 20 UE
Literaturstudium: 20 UE
Bei vollständiger Teilnahme wird nach 36 Monaten eine
Gesamt-Teilnahmebescheinigung „Systemische Therapie und Beratung“
ausgestellt.
Inhalte der Seminare
Einführungs- und Auswahlseminar, 2 Tage
Systemtheoretische Prämissen, kommunikationstheoretische Ansätze und ihre
Bedeutung für das systemisch-integrative Arbeiten mit Einzelpersonen,
Familien, Paaren und größeren Systemen. Einführung in das Konzept der
systemisch-integrativen Therapie und Beratung. Kennen lernen und Auswahl der
TeilnehmerInnen und Abschluss des Teilnahmevertrags. Organisatorisches.
-
Grundlagen systemisch-integrativer Beratung und
Therapie mit Einzelpersonen und Familien, 4 Tage
Theoretische und empirische Grundlagen der Familientherapie und ihrer
verschiedenen Richtungen. Merkmale des Familiensystems: Familiendynamiken,
Familienstruktur, Entwicklungsphasen der Familie etc. Familienbeziehungen
in einem Mehrgenerationskonzept. Beziehungsdynamische Prozesse und Muster
in Familien und anderen Systemen: Wirkungszusammenhänge, Kontextuierungen
und Bedeutungszuschreibungen psychischer Störungen und Symptome. Die
Therapeutenpersönlichkeit: Lebenserfahrung, persönlicher Stil und
Kompetenz. Die Beziehungsgestaltung zwischen Therapeutensystem und
Klientensystem.
-
Die Praxis des Erstgesprächs: Erstkontakt,
Auftragsklärung, Systemanalyse, Zielfindung, Beratungskontext und
Kontrakt, 4 Tage
Verlauf der Erstberatung und Gesprächsführung. Kontaktaufnahme zwischen
TherapeutIn und KlientInnen. Aufbau einer therapeutischen Beziehung.
Systemanalyse: Analyse der Beziehungsstrukturen, Kommunikationsstile und
Beziehungsmuster und ihrer Regeln; Zirkularität. Problemerkennung und
Symptomanalyse. Hypothesenbildung und Indikation. Konstruktion von Zielen;
Kontrakt und Vereinbarungen. Erstellung von Behandlungsplänen.
Institutionelle Zielsetzung. Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit
psychosozialen Einrichtungen und Fachrichtungen
-
Familienrekonstruktion: Die eigene
Lebensgeschichte zur Kompetenzquelle machen, 4 Tage
Teilnehmerorientierte Selbsterfahrung mit dem systemisch-integrativen
Ansatz. Familienrekonstruktion als eine methodenübergreifende, sehr
sensible Arbeitsform in einem integrativen, systemischen Kontext.
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Grundlegende und vertiefende Methoden und
Techniken zur lösungsorientierten Veränderung von Problemmustern in
Systemen, 4 Tage
Der rote Faden eines durchgängigen Beratungs- und Behandlungsverlaufs.
Systemische Sprache als Interventionsbasis.
Ressourcenorientierte Sprachmuster und positives Umdeuten. Arbeit zur
Verbesserung des Kontakts und der Kommunikation innerhalb der Familie.
Wandelnde Dyadenbildung, Doppeln und Übersetzen. Integrierende und
lösungsorientierte Interventionen. Arbeit mit Familienskulpturen,
Inszenierungen und Choreografien.
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Krisenanfällige und erschwerte
Familienverhältnisse, 4 Tage
Die Bedeutung von Krisen für den Prozess der Veränderung. Beziehungskrisen
und ihre Auswirkungen auf Kinder, Geschwister und Erwachsene. Familien im
Trennungs- und Scheidungsprozess und die Praxis der Scheidungsmediation
unter Beachtung juristischer Bestimmungen. Die Eingrenzung des (möglichen)
Schadens für die Kinder. Teilfamilien/Einelternfamilien. Eltern bleiben
Eltern - auch nach der Scheidung. Neue Partnerschaft und
Stieffamilienbildung. Arbeit mit dem erweiterten Familiensystem.
-
Entwicklung, Krisen und Integration: Eine
ganzheitliche Betrachtung
menschlicher Lebens- und Wachstumsprozesse, 4 Tage
Selbstorganisationsprozesse unter der Lupe. Der therapeutische Umgang mit
traumatischen Erlebnissen und tiefen Gefühlen, den Kerngefühlen:
Verletzungen, Einsamkeit, Sehnsucht und Liebe. Unser Modell bzgl. des
Zusammenwirkens aller Gefühlsbereiche und ihrer integrativen Struktur;
Aufbau einer integrativen Struktur auf der individuellen Ebene. Ein
heilsamer Zugang zu diesen Gefühlsbereichen durch Prozessarbeit. Umgang
mit bisher unerfüllten elementaren Wünschen und Bedürfnissen der frühen
Kindheit und der Zusammenhang zu akuten und chronischen Störungen (Sucht,
Psychosomatik, Gewalt, Suizidalität etc.). Die Bedeutung von Krisen für
den persönlichen Wachstumsprozess. Das therapeutische Inszenieren von
Krisen. Interventionen bei existentiellen und lebensbedrohenden Krisen.
Aufbau und Weiterentwicklung einer integrativen Struktur. Therapeutisches
Arbeiten mit Ziel- und Zukunftsbildern.
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Systemisch-integrative Paartherapie, 4 Tage
Die Phase des Kennenlernens und der Verliebtheit. Von der Illusion zur
Realität. Was Paare zusammenhält und was trennt. Über Nähe und Distanz.
Über Autonomie und Verantwortung. Intimität und Sexualität, Lust und
Wonnestunden. Energie- und Körperarbeit in der Paartherapie.
Geschlechtsspezifische Themen. Vertiefung einer positiven emotionalen
Verbindung. Vertrauen und praktische Kooperation. Konfliktmanagement. Im
Verlaufe dieses Seminars kann ein Partnerabend durchgeführt werden, zu dem
die TeilnehmerInnen ihre Partnerin oder ihren Partner einladen können.
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Abschlussseminar: Reflexion, Evaluation und
Abschluss, 2 Tage
Das Erkennen von Abschlusssignalen und die Beendigung therapeutischer
Prozesse. Was zu einem guten Abschluss gehört. Reflexion und Evaluation
der Veränderung und des Erreichten. Restproblematik und
Zukunftsperspektive. Beendigung des Ausbildungsprozesses. Feedback und
Abschied.
Systemische Supervision
Die Supervision der laufenden Fallarbeit mittels Besprechung,
Videobandanalysen und Live-Sitzungen bildet als ein zentraler Bestandteil
der Weiterbildung ein wichtiges Bindeglied zwischen der
praktisch-therapeutischen Arbeit einerseits und dem
methodisch-therapeutischen Teil der Weiterbildung andererseits.
Power-Training
Diese theorie- und konzeptbasierten (Konstruktivismus, Systemtheorie,
Kommunikationstheorie, Neurowissenschaften, Bindungsforschung, andere
psychotherapeutische Verfahren usw.) Trainings dienen dem intensiven,
persönlichen Lernprozess der Teilnehmenden. Hiermit wird auf einen schnellen
Kompetenzzuwachs abgezielt, um schon nach kurzer Zeit ein Mehr an Sicherheit
als Berater-/Therapeutenpersönlichkeit zu erlangen. Hierzu gehört vor allem,
die spezifisch systemische Haltung als wertschätzende/r und einladende/r
Gesprächspartner/in einzunehmen und zu kommunizieren.
Power-Training 1: Beratung als kommunikativer Prozess
Power-Training 2: Beratungsgespräche mit Einzelnen
Power-Training 3: Von Problemen zu Lösungen
Power-Training 4: Ressourcenorientierung
Kollegiale Supervision
Zusätzlich zur fachlich angeleiteten Supervision werden die TeilnehmerInnen
kleine regionale Arbeitsgruppen / Lerngruppen bilden, die sich
eigenverantwortlich - z.B. einmal pro Monat für 3 Stunden - treffen, um sich
kollegial über Arbeitsinhalte, Konzepte, Literatur usw. zu besprechen und
Referate zu den Theorietagen vorzubereiten bzw. die Seminarinhalte
nachzubereiten.
Zugangsvoraussetzungen
-
Mindestalter 23 Jahre
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Beratende oder therapeutische Arbeitsmöglichkeiten
mit Einzelpersonen, Familien und/oder Paaren und anderen sozialen
Systemen)
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Selbsterfahrung/Eigentherapie im Umfang von
mindestens 30 Stunden (kann nach Absprache während der Weiterbildung
durchgeführt werden)
-
Für den Abschluss Familientherapie/Systemische
Therapie: Fachhochschul- oder Hochschulstudium im Bereich der
Humanwissenschaften (z.B. Psychologie, Sozialarbeit, Sozialpädagogik,
Medizin etc.)
-
Für den Abschluss Systemische Beratung: mindestens
Fachschulabschluss und Berufstätigkeit in einem psychosozialen,
pädagogischen, medizinischen oder einem vergleichbaren Arbeitsfeld
Mit allen TeilnehmerInnen schließen wir einen
Teilnahmevertrag ab, der nach dem ersten Weiterbildungsjahr von beiden
Seiten aus vierteljährlich kündbar ist. Den TeilnehmerInnen kann eine
(erneute) Eigentherapie zur Auflage gemacht werden.
In begründeten Fällen können Ausnahmeregelungen getroffen werden.
Weiterbildungsleitung und Supervision
Walther Cormann, geb. 1949, Diplom-Psychologe, approbierter
Psychologischer Psychotherapeut, anerkannter Psychotherapeut der EAP,
Systemischer Therapeut/Familientherapeut/DGSF und Supervisor/DGSF und BDP,
Systemischer Lehrsupervisor und Lehrtherapeut/DGSF. Seit 1979 selbständig
tätig in eigener Praxis für Systemische Therapie und Beratung, Coaching,
Supervision, Teamentwicklung und Organisationsberatung. Lehrtherapeut seit
1986 für verschiedene Bildungsträger und Akademien. 1989 Gründung des ptz
cormann zusammen mit Sabine Cormann.
Sabine Cormann, geb. 1950, Diplom-Psychologin, approbierte
Psychologische Psychotherapeutin, Systemische
Therapeutin/Familientherapeutin/DGSF, Supervisorin/DGSF und BDP, Systemische
Lehrsupervisorin u. Lehrtherapeutin/DGSF, Systemische Psychotherapie und
Supervision in eigener Praxis, für verschiedene Bildungsträger,
Einrichtungen und Akademien, seit 1989 Lehrtherapeutin und Supervisorin im
ptz cormann.
Zum ptz cormann Weiterbildungsteam gehören Manfred Buchacher, Heidi
Caccece, Irene Goltsche, Alexander Korittko, Elisabeth Schwärzler-Seeber,
Alfons Ummenhofer, Dr. Marina Zulauf-Logoz ,Sabine Bobisch, Irmgard Pünder,
Dr. Heide Völtz, Victoria Jung-Lippitsch.
Terminliste
Schnupperseminar: |
01. März 2011 |
15 – 18 Uhr |
W. und S. Cormann |
Infoabend: |
01. März 2011 |
19 – 21 Uhr |
W. und S. Cormann |
Einführungsseminar: |
21. – 22. Mai 2011 |
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W. und S. Cormann
I. Goltsch, S. Bobisch |
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Seminar 1: |
23.–26. Juni 2011 |
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Sabine Cormann |
PT 1: |
24.–25. September 2011 |
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Sabine Bobisch |
SV 1: |
15.–16. Oktober 2011 |
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Irene Goltsche |
Seminar 2: |
15.–18. Dezember 2011 |
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Sabine Cormann |
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PT 2: |
11.–12. Februar 2012 |
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Sabine Bobisch |
SV 2: |
21.–22. April 2012 |
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Irene Goltsche |
Seminar 3: |
27.–30. Juni 2012 |
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Sabine Cormann |
PT 3: |
22.–23. September 2012 |
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Sabine Bobisch |
SV 3: |
13.–14. Oktober 2012 |
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Irene Goltsche |
Seminar 4: |
07.–10. November 2012 |
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Walther Cormann |
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PT 4: |
14.-15. Februar 2013 |
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Walther Cormann |
SV 4: |
16.-17. März 2013 |
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Sabine Cormann |
SV 5: |
26.-27. April 2013 |
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Sabine Cormann |
Seminar 5: |
08.-11. Juni 2013 |
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Walther Cormann |
SV 6: |
23.-24. September 2013 |
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Sabine Cormann |
SV/SE 7: |
24.-25. Oktober 2013 |
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Sabine Cormann |
Seminar 6: |
20.-23. November 2013 |
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Walther Cormann |
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SV 8: |
20.-21.
Januar 2014 |
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Sabine Cormann |
SV/SE 9: |
07.-08. Februar 2014 |
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Sabine Cormann |
Seminar 7: |
20.-23. März 2014 |
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Walther Cormann |
SV 10: |
06.-07. April 2014 |
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Sabine Cormann |
Seminar 8: |
15.-16. Mai 2014 |
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Walther Cormann |
Seminarzeiten jeweils 09.15 bis 18.15 Uhr.
PT = Power Training, SV = Supervision, SE = Selbsterfahrung
Teilnahmegebühren
Systemische Beratung: 24 Monate
Einführungsseminar: 220,00 EUR
Die weiteren Gebühren können Sie wahlweise wie folgt begleichen:
24 x 200,00 EUR = 4.800,00 EUR oder
30 x 165,00 EUR = 4.950,00 EUR oder
36 x 140,00 EUR = 5.040,00 EUR
Systemische Therapie und Beratung: 36 Monate
Einführungsseminar: 220,00 EUR
Die weiteren Gebühren können Sie wahlweise wie folgt begleichen:
36 x 200,00 EUR = 7.200,00 EUR oder
42 x 175,00 EUR = 7.350,00 EUR oder
48 x 155,00 EUR = 7.440,00 EUR
Frühbucher-Bonus:
50,00 EUR bei Anmeldung zum Einführungsseminar bis zum 15. März 2011.
Anmeldung
Anmeldeschluss Einführungsseminar: 15. April 2011
Anmeldeschluss gesamte Weiterbildung: 30. Mai 2011
Anmelde-Unterlagen:
- ausgefüllter Anmeldefragebogen
- Kopie des Überweisungsträgers über
220,00 EUR (oder 170,00 EUR für Frühbucher!)
- Lebenslauf
- Zeugniskopien
- kurze Beschreibung Ihrer jetzigen
Tätigkeit
- Nachweis von 30 Std.
Eigentherapie/Selbsterfahrung (kann auch später nachgereicht werden)
Anmeldeformulare und Anmeldefragebogen
finden Sie in der Konzeption (s. u.).
Ihre Anmeldung senden Sie an das MFK.
Nach Eingang der Unterlagen werden Anmeldebestätigung, Einladung und
Wegbeschreibung zugesandt.
Auskunft
Genaue Informationen über die Weiterbildung finden Sie in der Konzeption der
Weiterbildung „Systemisch-integrative Therapie und Beratung mit
Einzelpersonen, Paaren und Familien“, die Sie sich zuschicken lassen oder
als pdf-Datei herunterladen können.
Auskünfte über die Weiterbildung erhalten Sie vom Sekretariat des MFK (Tel.:
089-22 29 92) und vom Büro des ptz (T: 08382-3917).
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